Jahrgangsübergreifende Kursfahrt nach Paris

Jahrgangsübergreifende Kursfahrt nach Paris

Am 11.09.2016 war es endlich soweit: Vorfreude und Aufregung waren bei 13 Schülerinnen und Schülern des 9. und 10. Jahrgangs WPU Französisch und den beiden Lehrerinnen gleichermaßen groß, als sich alle Teilnehmenden abends zur lang ersehnten und intensiv vorbereiteten Kursfahrt nach Paris am Flixbusbahnhof in Kiel trafen. Auch im nächsten Bus von Hamburg nach Paris war noch lange aufgeregtes Plaudern zu hören, bis alle dann doch in einen mehr oder weniger tiefen Schlaf fielen.

Schon bei der morgendlichen Einfahrt nach Paris ließen die ersten Eindrücke dieser Stadt aber alle wieder schnell erwachen.

An der Metrostation Porte Maillot begab sich die Gruppe dann zum ersten Mal unter die Erde. Im Andrang des morgendlichen Berufsverkehrs mussten zunächst die Metrotickets erstanden werden. Dann endlich konnte die erste Metrofahrt Richtung Hostel angetreten werden, was mit den Koffern und Reisetaschen in dem Gedränge besonders beim Umsteigen eine erste Herausforderung war. Wie schnell schließen die Metrotüren wieder!!! Aber keiner blieb auf dem Bahnsteig zurück und alle kamen zusammen an der Metrostation Belleville an. In diesem von vielen asiatischen Einwohnern geprägten gleichnamigen Stadtviertel im 19. Arrondissement lag das kleine sympathische Hostel, von dem aus die Gruppe nun fünf Tage lang Paris erkunden sollte, natürlich nicht, ohne vorher ein typisch französisches Frühstück mit Croissants, Kaffee und Orangensaft genossen zu haben.
Und wie die Tage prall gefüllt waren: Bei Temperaturen um die 30°C wurden viele Kilometer sowohl zu Fuß als auch per Metro zurückgelegt. Jede anstehende Tour wurde dabei jeweils von ein bis zwei Schülern geplant, die den „richtigen Weg“ heraussuchen und die anderen dann durch das unterirdische Gängelabyrinth zu den richtigen Bahnsteigen lotsen und schließlich zum Ziel führen mussten. Kleine Umwege und „Rückwege“ wurden in Kauf genommen, schließlich fand man sich ja erst nach und nach zurecht. Am Ende der Woche aber waren alle „Metroprofis“.

Ob mit der Untergrundbahn oder zu Fuß, Sehenswürdigkeiten und Stadtviertel wurden täglich mehrere erkundet: Selbstverständlich durfte ein Ausblick vom Eiffelturm nicht fehlen, Notre-Dame und die Ile de la Cité waren ebenso einen Spaziergang wert. Besichtigt wurden die Conciergerie und das Musée du Louvre sowie der Arc de Triomphe, von dem aus man ebenfalls einen herrlichen Ausblick genießen konnte, z.B auf die Champs-Elysées. Ein Spaziergang durch das hypermoderne Viertel La Défense im Westen der Stadt mit der Grande Arche waren ebenso beeindruckend, wie eine Führung durch die Catacombes, die verborgene Unterwelt unter Paris, in der Millionen Gebeine ihre letzte Ruhe gefunden haben.

Selbstverständlich durfte auch ein Abstecher in‘s quirlige Quartier Latin nicht fehlen, in dem zahlreiche Geschäfte und kleine Bars zum Shoppen und Snacken einluden. Vorbei am Centre Pompidou, war ein weiteres beliebtes Ziel der Schülerinnen und Schüler das Forum des Halles, in dem auf 75000 m2 keine Konsumwünsche offenbleiben. Tage hätte man hier verbringen können! Die Schülerinnen und Schüler hingegen mussten sich mit ein paar Stunden Freizeit begnügen, die sie allerdings in vollen Zügen genossen.

Ein besonderes Highlight war zweifelsohne der abendliche Besuch im Künstlerviertel Montmarte! Welch herrlicher Ausblick bot sich, auf den Stufen vor der Kathedrale Sacré Cœur sitzend, auf Paris im Abendlicht! Ein leckerer Crêpe entschädigte dann ein wenig für die Anstrengungen des Tages und gab sogar neue Energie, auch den bei Nacht beleuchteten Eiffelturm nochmals zu besuchen.

Abends waren alle müde und erledigt von den vielen Eindrücken und zahlreichen zu Fuß zurückgelegten Kilometern. Dennoch waren am nächsten Morgen stets alle wieder mit Elan bereit, zu neuen Stadterkundungen aufzubrechen. Dabei wuchs bei manchen Teilnehmer/innen die Erkenntnis, dass „Trockenübungen“ aus dem Lehrbuch Französisch doch etwas anderes sind als das „wahre Leben“. Eine Bestellung im asiatischen Restaurant, in dem die Bedienung schnelles Französisch mit Akzent sprach, war beispielsweise eine solche Herausforderung, oder „wie antworte ich, wenn mich unverhofft jemand anspricht und traue ich mich überhaupt zu sprechen?“ eine andere. Es ist eben doch eine neue Erfahrung, eine Sprache, die man bislang nur aus den Lehrwerk kennt, im Alltag anzuwenden, dieses Fazit zogen die Schülerinnen und Schüler schon nach kurzer Zeit. Aber sie gaben niemals auf – und haben unheimlich viel gelernt.

Text und Fotos von Silke Zeller

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